Prüfen – rufen – drücken!

Um Leben und Tod ging es jetzt bei den Karatekas am Wochenende – allerdings nur zur Übung. Eine Lehreinheit zur Herzdruckmassage stand auf dem Plan der medizinischen Laien, die sich eigens für den Kurs angemeldet hatten. Darunter befanden sich auch einige Jugendliche, die bereits Interesse an diesem ernsten Thema zeigten. Der Abteilungsvorstand hatte sich darum bemüht, im Rahmen der „Woche der Wiederbelebung“ eine Aktion für interessierte Mitglieder ins Leben zu rufen. „Wir freuen uns, dass so viele von euch heute erschienen sind“, begrüßen Ingo Wolters und Andre Merlender – beides ausgebildete Rettungsassistenten – die Runde. „Wir hoffen, dass dies in der einen oder anderen Situation den entscheidenden Beitrag dazu leistet, beherzt einzugreifen und damit Leben zu retten.“Bild 5

Prüfen – rufen – drücken!!!
Eigentlich klingt es ganz einfach: Prüfen, ob der Betroffene ansprechbar ist. Falls nicht, über die Notrufnummer 112 den Rettungsdienst benachrichtigen, den Oberkörper des Betroffenen frei machen und mit der Herzdruckmassage beginnen. So beschrieben die beiden Fachmänner während der Schulungsveranstaltung im Wettringer Dojo die Herzdruckmassage. Mittels drei aufgestellter Testpuppen konnten die Karatekas selbst Hand anlegen und die Herzdruckmassage am Dummy verinnerlichen.Bild 3 Bild 2 Bild 1

Die Herzdruckmassage ist bei der Wiederbelebung das A und O, betonte Wolters bei den Übungen. Unterbleibe die Herzdruckmassage nach einem plötzlichen Herzstillstand, käme der Rettungsdienst leider häufig zu spät. „Deshalb sind die Ersthelfer das wichtigste Glied für eine erfolgreiche Rettungskette“, unterstrich er. Eindringlich ermunterten die Rettungsassistenten die Karatekas, im Notfall aktiv zu werden, denn der einzige Fehler besteht darin, nichts zu tun. Bei der Herzdruckmassage sei es möglich, dass Rippen brechen. Das müsse aber wegen der akuten Lebensgefahr in Kauf genommen werden und stellt somit das geringere Übel dar.

Für interessierte Eltern war noch ein weiteres Thema die Wiederbelebung von Kindern. Es wurde betont, dass Kinder und Säuglinge keine kleinen Erwachsenen sind. Dies gelte auch für die Wiederbelebung.

Ein AED (automatisierter externer Defibrillator) kann Leben retten und die Anwendung ist ganz einfach! Ein AED ist ein Gerät, das an vielen öffentlichen Orten und Gebäuden verfügbar ist und wie ein Feuerlöscher an einer Wand hängt. Das Gerät hilft bei der Anwendung und ermöglicht bei Bedarf die Abgabe eines lebensrettenden Elektroschocks auf das Herz. Er kann somit auch von Laien eingesetzt werden. Hier wurde Interesse an einer gesonderten Einheit zu diesem Thema bekundet, da für viele der Defibrillator noch unbekanntes Gebiet ist.

Die Wahrscheinlichkeit, dass man mindestens einmal im Leben in die Situation kommt, die Überlebenswahrscheinlichkeit bei einem Menschen durch diese einfachen Maßnahmen zu vervielfachen, ist sehr hoch. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dann diesen Menschen gut kennt auch…es könnten Eltern sein, Lebenspartner, Kinder, Freunde oder Verwandte. Man kann nichts falsch machen! Man kann und darf Herzdruckmassage durchführen und einen AED anwenden – auch wenn man dies nie oder lange nicht mehr geübt hat, es könnte lebensentscheidend sein.

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